E-ssenz: News

Armin Brück nutzt ein Mini-Blockheizkraftwerk.

Erdgas im Gewerbe: prachtvolle Teppiche dank Erdgas-BHKW

Geknüpft, gewebt oder getuftet, wild gemustert oder einfarbig schlicht, aus Wolle oder Seide – es gibt sie in allen erdenklichen Arten: Teppiche. Sie füllen die Hallen der OTZ Teppichreinigung zu Hunderten. Um die Bodenbeläge wieder in neuem Glanz und in alter Pracht erstrahlen zu lassen, erzeugt der Betrieb seit März 2012 seinen Strom selbst mit einem Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW).

OTZ Teppichreinigung – einer der größten Betriebe Deutschlands
Teppiche sind schon seit 1979 das Geschäft der Essener OTZ. Auf dem Altenessener Betriebsgelände vis-à-vis der A 42 gründete Kurt Brück den Familienbetrieb, importierte Teppiche aus dem Orient und arbeitete mit professionellen persischen Teppichknüpfern zusammen. Anfang der 80er-Jahre begann er, Teppiche zu waschen und zu veredeln. Durch ein spezielles Veredelungsverfahren bleibt dabei der Teppichflor elastisch. Erhalten werden ebenso Farben und Eigenschaften des jeweiligen Materials. Die insgesamt acht Teppich-Experten kümmern sich zudem um Reparaturen, wie die Ausbesserung von Fransen, Seitenkanten oder Löchern, und scheren oder kürzen die textilen Bodenbeläge.

Seit 1998 führt Sohn Armin Brück mit Partner Heiko Beckmann das Geschäft und betreut große Händler: Inneneinrichter oder Teppichfachgeschäfte, darunter bekannte Möbelhäuser wie das Oberhausener Möbelhaus Rück und das Essener Möbelhaus Kröger. Heute ist OTZ Teppichreinigung eine der größten Teppichwäschereien Deutschlands. Mindestens 30.000 Quadratmeter Teppiche bearbeiten die Essener Teppich-Experten im Jahr. „Das alles geschieht in Handarbeit“, sagt Armin Brück. „Dabei ist Manpower gefragt.“

Staat fördert Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung
Die Teppich-Sonderbehandlungen verursachen einen hohen Verbrauch von Wasser und Energie: Es fallen jährlich nicht nur fast 6.000 Kubikmeter Abwasser an, sondern zusätzlich auch 100.000 Kilowattstunden Strom und 300.000 Kilowattstunden Gas. „Unsere Stromkosten waren in der Vergangenheit viel zu hoch“, berichtet Armin Brück. „Deshalb haben wir uns von der Stadtwerke Essen AG zu alternativen Stromerzeugungsarten beraten lassen. Da wir das ganze Jahr über permanent Energie benötigen und die Gasabnahme kontinuierlich läuft, haben wir uns für ein Blockheizkraftwerk entschieden.“

Nun sorgt bei OTZ ein Mini-BHKW für umweltfreundliche Energieerzeugung und niedrige Kosten. Von außen wirkt der blaue, etwa anderthalb Meter hohe Kasten unscheinbar, aber das Innenleben ist gefüllt mit modernster Technik: Ein Vierzylinder-Verbrennungsmotor treibt mit Erdgas einen Generator zur Stromerzeugung an. Mit dem Betrieb entsteht nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur Strom, sondern auch Abwärme, die sich zum Heizen und zur Warmwasserbereitung nutzen lässt. Überschüssiger Strom wird automatisch in das Stromnetz eingespeist. Ein zusätzliches Plus: Die Stromproduktion des Gerätes wird über das „Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz“ (KWK-G) gefördert. Die OTZ hat damit sogar noch zusätzliche Einnahmen als Stromproduzent. Armin Brück: „Ich produziere einen Großteil meines eigenen Stroms und speise teilweise sogar noch Strom ins öffentliche Netz ein.“

BHKW amortisiert sich schon nach wenigen Jahren
Thomas Schmidt von der Stadtwerke Essen AG erklärt: „Die Art der Gasabnahme und die Verbrauchswerte der OTZ Teppichreinigung waren prädestiniert für die Installation eines Blockheizkraftwerks. Ein klassischer Heizkessel, den OTZ bis dato genutzt hatte, war eher ein Nachteil. Es ist eine lohnende Investition für die OTZ, denn zum einen hat die Installation durch die Kostenreduzierung einen wirtschaftlichen Nutzen und zum anderen ist die Art der Stromerzeugung natürlich sehr gut für unsere Umwelt: Wenn der Strom nicht im Kraftwerk, sondern im Betrieb selbst produziert wird, verringert sich auch der CO2-Ausstoß.“

Armin Brück ist begeistert: „Wir freuen uns über das Mini-Blockheizkraftwerk. Für einen Betrieb, der kostenbewusst denken muss, ist das eine sehr gute Sache. Schon in vier Jahren wird sich das BHKW amortisiert haben und Geld verdienen. Und unsere Stromrechnung hat sich auch schon heute merklich reduziert.“